Verschiedenfarbige Seile an Kreis geknotet

Projektaktivitäten

Dieses Informationsportal veröffentlicht sämtliche Ergebnisse des Modellprojekts Begleitete Elternschaft NRW. Die Leitlinien und Bausteine des Rahmenkonzepts, die verschiedenen Arbeitshilfen und sonstigen Texte und Materialien basieren auf eigenen Erhebungen und verschiedenen anderen Aktivitäten im Projektzeitraum. Im Folgenden werden die Projektaktivitäten in einem Überblick vorgestellt.

Das „Modellprojekt Entwicklung von Leitlinien zu Qualitätsmerkmalen Begleiteter Elternschaft in NRW“ wurde vom 01.01.2018 bis 31.12.2020 von MOBILE – Selbstbestimmtes Leben Behinderter e. V. in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Planung und Evaluation der Universität Siegen durchgeführt. Gefördert wurde das Projekt durch die Stiftung Wohlfahrtspflege. Es setzt an den Entwicklungsbedarfen im Hinblick auf Begleitete Elternschaft an, die im Text unter dem Menüpunkt „Projekthintergrund“ skizziert sind.

Ziel des Modellprojektes war es, dass Eltern mit Lernschwierigkeiten und ihre Kinder wohnortnahe und ihren individuellen Bedürfnissen entsprechende Unterstützung erhalten.

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Eigene Erhebungen

Die Ergebnisse der eigenen Erhebungen können unter dem Menüpunkt „Forschung“ eingesehen werden.

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Perspektive der Eltern

Die Sichtweisen der Eltern auf die Unterstützung waren im Projekt von zentraler Bedeutung. Um herauszufinden, wie Eltern mit Lernschwierigkeiten ihre Unterstützung und ihre Lebenssituation erleben, was sie sich von Unterstützung wünschen, was sie schätzen und welche Probleme sie sehen, wurden zu Beginn des Projektes Interviews mit Eltern mit Lernschwierigkeiten durchgeführt. Im weiteren Projektverlauf wurden diese Fragestellungen im Rahmen von Workshops mit Eltern in Kleingruppen reflektiert und gemeinsam Positionen im Hinblick auf die Unterstützung erarbeitet. Die Ergebnisse sind unter dem Menüpunkt „Forschung im Absatz: Perspektiven der Eltern“ nachzulesen.

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Perspektive der professionellen Akteur*innen

Die für die Weiterentwicklung der Begleiteten Elternschaft notwendigen Entwicklungsprozesse werden über professionelle Akteur*innen der verschiedenen mit Begleiteter Elternschaft in Verbindung stehenden Dienste, Einrichtungen und Behörden umgesetzt. Zum großen Teil richteten sich die Projektaktivitäten deshalb an Leitungskräfte sowie pädagogische Fachkräfte von Diensten und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Eingliederungshilfe, Mitarbeiter*innen der Jugendämter und Landschaftsverbände, Mitarbeiter*innen von Beratungsstellen (zum Beispiel Schwangerschaftsberatungsstellen, Beratungsstellen für behinderte Menschen) und Gremien, Netzwerke und Arbeitskreise der (potenziell) an Begleiteter Elternschaft beteiligten Akteur*innen. In einem ersten Schritt wurden Dienst- und Einrichtungskonzeptionen ausgewertet und ausführliche Gespräche mit Dienst- und Einrichtungsleitungen geführt, um das vorhandene Erfahrungswissen systematisch zusammenzutragen. Die Herausforderungen für Fachkräfte, sowie die Herausforderungen im Hinblick auf die Zusammenarbeit der unterschiedlichen professionellen Akteur*innen und der strukturellen Probleme wurden in Interviews mit Fachkräften herausgearbeitet und in Gruppendiskussionen diskutiert. Die Erhebungen aus der Perspektive der Professionellen sind unter dem Menüpunkt „Forschung im Absatz: Perspektiven professioneller Akteur*innen“ nachzulesen.

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Perspektive der Kinder

Sowohl im deutschsprachigen als auch im internationalen Raum gibt es bisher nur vereinzelt Studien, die die Situation der Kinder von Eltern mit Lernschwierigkeiten thematisieren. Die wenigen vorliegenden Studien untersuchen eher die Entwicklung der Kinder. Die retrospektive Sicht der erwachsenen Söhne und Töchter von Menschen mit Lernschwierigkeiten wurde bisher wenig berücksichtigt. Im Rahmen des Modellprojekts wurden Interviews mit Erwachsenen geführt, die bei ihren Eltern mit Lernschwierigkeiten und mit professioneller Unterstützung aufgewachsen sind. Ziel war es, aus der Perspektive der mittlerweile erwachsenen Kinder herauszufinden, welche Anforderungen und Qualitätskriterien sich für Unterstützungskonzepte Begleiteter Elternschaft aus ihren Erfahrungen ableiten lassen. Eine Darstellung der Ergebnisse in Kurzform finden Sie unter dem Menüpunkt „Forschung im Absatz: Perspektive der Kinder“.

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Literatur zur Begleiteten Elternschaft

Neben den eigenen Erhebungen wurde im Rahmen des Modellprojekts nationale und internationale Literatur und Studien zur Begleiteten Elternschaft zusammengetragen und ausgewertet. Eine ausführliche Literaturliste zur Begleiteten Elternschaft finden Sie unter dem Menüpunkt „Forschung im Absatz: Literatur“.

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Angebotserhebung

Da es bislang keine Übersicht über regional verfügbare Beratungs- und Unterstützungsangebote für Familien mit Eltern mit Behinderungen gibt, wurde eine Online-Erhebung zu bestehenden Angeboten durchgeführt. Diese bezog sich nicht ausschließlich auf Angebote für Eltern mit Lernschwierigkeiten, sondern allgemein auf Angebote für behinderte Eltern. Ziel war es außerdem Einschätzungen zur Verfügbarkeit regionaler Angebote, zu der Wahrnehmung von Kooperationsbeziehungen und zum regionalen Veränderungsbedarf zu erhalten. Die Angebotsübersicht finden Sie unter dem Menüpunkt „Angebote in NRW“, die sonstigen Ergebnisse der Umfrage finden Sie unter dem Menüpunkt „Forschung im Absatz: Angebote und Prozesse gestalten“.

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Entwicklung des Rahmenkonzepts Begleitete Elternschaft NRW

Kern des Modellprojekts war die Entwicklung des Rahmenkonzepts mit den Leitlinien zur Begleiteten Elternschaft und den dazu gehörigen weiteren Informationen und Arbeitsmaterialien, zum Beispiel einer Arbeitshilfe Begleitete Elternschaft und dem Curriculum Begleitete Elternschaft. Hierdurch soll die Weiterentwicklung von Angeboten der Begleiteten Elternschaft gefördert werden. Das Rahmenkonzept bietet Leistungsanbietern und Leistungsträgern eine Orientierung, wie die Unterstützung von Eltern mit Lernschwierigkeiten qualitätsgesichert erbracht werden kann. Grundlage des Rahmenkonzepts sind die Ergebnisse der Forschung sowie die Erkenntnisse aus der Phase der Erprobung.

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Entwicklung von Material in leicht verständlicher Sprache

Um (werdenden) Eltern und ihren Angehörigen Informationen zur Verfügung zu stellen, wurde Material in leicht verständlicher Sprache entwickelt. In kurzen Texten sind die eigenen Forschungsergebnisse des Modellprojekts zusammengefasst. Außerdem wurden Broschüren zu Rechtsansprüchen, Antragsverfahren, aber auch zu den Themen Schwangerschaft und Leben mit Kind entwickelt bzw. zusammengestellt. Die Informationen sind unter dem Menüpunkt „Für Eltern“ zu finden.

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Erprobung und Bekanntmachung

Im Rahmen einer Pilotierung in zwei ländlichen Regionen im Rheinland und in Westfalen sowie durch landesweite Beratungen, Schulungen und Vorträge in Gremien und Netzwerken wurde das erarbeitete Rahmenkonzept Begleitete Elternschaft überprüft. Hierdurch sollte herausgefunden werden, inwieweit es den Anforderungen der Praxis genügt. Zugleich wurden die Arbeit und die Ergebnisse des Modellprojekts der Fachöffentlichkeit bekannt gemacht sowie für die Situation der Familien mit Eltern mit Lernschwierigkeiten sensibilisiert. Leitfrage der Aktivitäten in beiden Pilotierungsregionen war: „Wie kann in der Region wohnortnahe Unterstützung für Familien mit Eltern mit Lernschwierigkeiten sichergestellt werden?“ Ziel war es festzustellen, welche Unterstützungsmöglichkeiten für Eltern mit Lernschwierigkeiten in den Regionen bereits vorhanden sind, was bisher den Aufbau von Angeboten behindert hat, welche Entwicklungsbedarfe bestehen und wie die Entwicklung von Angeboten unterstützt werden kann. Während im Zuge der Pilotierung die regionale Unterstützungslandschaft im Mittelpunkt stand, konzentrierten sich Beratung und Schulung bei Diensten und Einrichtungen stärker auf die konkrete Umsetzung und Ausgestaltung von Angeboten. Die hierdurch gewonnenen Einsichten sind unmittelbar in die Überarbeitung des Rahmenkonzeptes und der verschiedenen Materialien eingeflossen. Die Erkenntnisse darüber, wie Entwicklungsprozesse im Hinblick auf Begleitete Elternschaft in einer Region gestaltet werden können, sind auf der Seite „Forschung“ im PDF: „Empfehlungspapier für regionale Kooperationsprozesse“ zusammengeführt.

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Zusammenarbeit mit den Leistungsträgern

Sowohl bei der Organisation eines individuellen Unterstützungssettings für eine Familie als auch bei der Angebotsentwicklung durch einen Träger gibt es immer wieder Unklarheit über Zuständigkeiten, rechtliche Finanzierungsgrundlagen, Verfahrensabläufe und leistungsrechtliche Bedingungen (zum Beispiel in Bezug auf eine Betriebserlaubnis oder die Verhandlung von Kostensätzen). Um die Situation für die Familien zu verbessern, reicht es deshalb nicht aus Qualitätsanforderungen für die Ausgestaltung von Unterstützungsangeboten zu beschreiben, sondern es braucht Klarheit über rechtliche Zusammenhänge und über das Vorgehen in Einzelsituationen für die fallführenden Mitarbeitenden der kommunalen Jugendämter und der Landschaftsverbände. Im Modellprojekt sind deshalb „Handlungsempfehlungen für Jugendämter und Landschaftsverbände“ erarbeitet worden, die über die verschiedenen gesetzlichen Ansprüche der Eltern und ihrer Kinder informieren und darlegen, was Begleitete Elternschaft ausmacht und wie gesetzliche Spielräume in der Bewilligungspraxis genutzt werden können, um diesen Besonderheiten Rechnung zu tragen. Gleichzeitig sollen durch die vorgeschlagenen Verfahren Abläufe vereinfacht und vereinheitlicht werden.

Der Entwurf der Handlungsempfehlungen basiert auf Erkenntnissen des Modellprojekts Begleitete Elternschaft NRW und ist mit verschiedenen Leistungsanbietern abgestimmt.

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Durchführung von Einzelberatungen

Im Projektverlauf wurden immer wieder Beratungen zu konkreten Einzelfällen durchgeführt. Anfragen kamen insbesondere aus Regionen, in denen es noch keine spezifischen Angebote Begleiteter Elternschaft gibt oder zu sehr komplexen Familiensituationen, zum Beispiel mit Erkrankung oder Behinderung des Kindes oder zusätzlicher psychischer oder körperlicher Beeinträchtigung von Eltern (-teilen). Dies Beratungsanfragen verdeutlichten noch einmal die bestehenden Versorgungslücken und die vielfältigen Problemlagen für die Familien.

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Projektbeirat

Ein Projektbeirat, der zweimal jährlich tagte, hat die Projektaktivitäten begleitet. Besetzt war der Beirat durch Vertreter*innen der Stiftung Wohlfahrtspflege, der Landschaftsverbände (Landesjugendamt und Bereich Soziale Teilhabe), des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW sowie des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, des Diakonischen Werkes Rheinland-Westfalen-Lippe, des Bundesverbandes von Donum Vitae sowie Vertreterinnen eines ambulanten und eines stationären Angebotes der Begleiteten Elternschaft.

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