Leitlinie 5: Professionelle Haltung

Fachkräfte bringen in die Unterstützungsarbeit eine professionelle Haltung mit, die von Offenheit und Wertschätzung geprägt ist und sich durch Ermutigung, Beteiligung und Transparenz in den Handlungen auszeichnet.

Das Gelingen von Unterstützung ist maßgeblich von der Beziehung zwischen den Fachkräften und den einzelnen Familienmitgliedern abhängig. Diese wiederum wird von der Haltung der Fachkräfte beeinflusst. Dieser zentrale Aspekt der Unterstützung wird durch Reflexionsfragen und die Darstellung der Spannungsfelder, in denen sich Fachkräfte bewegen, bearbeitet.

Zu Beginn der Arbeit in der Begleiteten Elternschaft sowie im Verlauf jeder einzelnen Unterstützung ist es wichtig, die eigene Haltung gegenüber den Familien zu reflektieren. Diese sollte auf den beschriebenen Grundsätzen pädagogischen Handelns basieren. Die Haltung beeinflusst das Vorgehen in der pädagogischen Arbeit.

Mit dem Terminus ‚professionelle Haltung‘ sind […] Orientierungsmuster im Sinne von handlungsleitenden (ethisch-moralischen) Wertorientierungen, Normen, Deutungsmustern und Einstellungen gemeint, die pädagogische Fachkräfte in ihre Arbeit und Gestaltung der Beziehungen einbringen“. (Nentwig-Gesemann/Fröhlich-Gildhoff/Harms/Richter 2011: Seite 10)

Reflexionsfragen* zur Auseinandersetzung mit der Haltung in der Begleiteten Elternschaft
  • Welches Bild habe ich von Menschen mit Lernschwierigkeiten?

  • Welches Bild habe ich von (gelungener) Elternschaft?

  • Welches Bild habe ich von („guter“) Kindheit?

  • Welches Bild habe ich von Familie?

  • Welches Bild habe ich von der Gesellschaft?

  • Was ist mein eigenes professionelles Rollenverständnis?

Die Antworten sind abhängig von individuellen biographischen Erfahrungen und zugleich kollektiv-milieuspezifisch geprägt. Die professionelle Haltung der Fachkraft spiegelt sich in den Interaktionen des beruflichen Alltags wider (vergleiche ebenda: Seite 10 folgende).

Haltung verändert sich aufgrund von Wissen und Erfahrungen. Sie sollte innerhalb der beruflichen Praxis immer wieder reflektiert und kritisch hinterfragt werden.

Die professionelle Haltung in der Begleiteten Elternschaft orientiert sich an Inklusion, Empowerment und Partizipation als Grundsätzen fachlichen Handelns. Aus diesen lassen sich Voraussetzungen für gelingende Unterstützung herleiten. Diese unterscheiden sich prinzipiell nicht von der Unterstützung anderer Familien.

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Voraussetzungen für gelingende Unterstützung

Handlungsleitend für Fachkräfte in der Begleiteten Elternschaft ist das Ziel, dass Eltern und Kinder die Möglichkeit haben zusammenzuleben.

Begleitete Elternschaft kann gelingen, …
  • wenn den Fachkräften bewusst ist, dass die wichtigste Voraussetzung für das Gelingen von Elternschaft die Bindungsfähigkeit von Eltern und Kindern ist.
  • wenn Fachkräfte den Eltern die Elternrolle grundsätzlich zutrauen und sie die Eltern ermutigen.
  • wenn Fachkräfte die Eltern als Expert*innen für sich und ihre Familien betrachten.
  • wenn Fachkräfte Vertrauen in das Potential der Kinder mitbringen, mit evtl. schwierigen Lebenssituationen umzugehen und sich gesund entwickeln zu können.
  • wenn Fachkräfte Verständnis für die Lebenssituation der Familien (vergleiche Texte unter dem Menüpunkt Weitere Informationen „Zur Situation der Eltern“ und „Zur Situation der Kinder“) und Offenheit für ihre Lebenswelt und ihre subjektiven Sichtweisen mitbringen.
  • wenn Fachkräfte Eltern und Kindern Wertschätzung entgegenbringen.
  • wenn Fachkräfte die eigenen Werte und Normen reflektieren.
  • wenn das Verhalten der Fachkräfte für die Familien offen und nachvollziehbar ist.
  • wenn Fachkräfte die Unterstützung gemeinsam mit den Familien gestalten.

Eine offene und wertschätzende Haltung gegenüber den Familien spiegelt sich im professionellen Umgang zum Beispiel durch Ermutigung, Beteiligung und Transparenz wider.

Gelingende Unterstützung im Rahmen Begleiteter Elternschaft bedeutet nicht unbedingt, dass das Zusammenleben der Familien ohne Probleme verläuft. Die Sorge von Fachkräften darüber, ob Familien zusammenbleiben können, beeinflusst die Zusammenarbeit in der Unterstützung. Auch eine grundsätzlich offene und wertschätzende Haltung gegenüber Eltern mit Lernschwierigkeiten kann in einzelnen Unterstützungssituationen ins Wanken geraten. Es können zum Beispiel Zweifel daran entstehen, dass Eltern ihrer Elternrolle genügen können. Es kann Unsicherheit entstehen, ob durch die Unterstützung ein System aufrechterhalten wird, dass den Kindern nicht guttut. Solche Bedenken müssen ernst genommen und zum Beispiel im Team oder mit Hilfe von Supervision reflektiert werden. Dabei sollte der Fokus immer wieder auf die Ressourcen der Familie gelegt werden. Gleichzeitig braucht es den Mut, Defizite, Probleme und daraus resultierende Grenzen offenzulegen und die notwendigen Konsequenzen zu ziehen.

Die Frage nach dem Gelingen von Unterstützung impliziert auf der anderen Seite die Möglichkeit des Scheiterns. Fachkräfte erleben Unterstützungssituationen zum Teil als gescheitert. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um zwei gegensätzliche Pole, entweder eine Unterstützung gelingt oder sie scheitert, sondern um ein Kontinuum, auf dem sich die Unterstützung bewegt. An Fragen nach Gelingen und Scheitern von Unterstützung knüpft sich die Frage nach der Qualität des eigenen professionellen Handelns an und es besteht die Gefahr, das eigene Handeln und den eigenen Einfluss überzubewerten.

Reflexionsfragen* zum Gelingen und Scheitern in der Begleiteten Elternschaft
  • Was bedeutet für mich als Fachkraft in meiner Arbeit Gelingen und was bedeutet Scheitern?
  • Worauf bezieht sich die Frage nach Gelingen und Scheitern Begleiteter Elternschaft: auf meine persönliche Arbeit als Fachkraft, auf das Zusammenleben der Familie, auf das Unterstützungssetting und die Art der Unterstützung?
  • Wo sehe ich Aspekte des Gelingens und wo des Scheiterns in der Unterstützung?
  • Welche Kriterien lege ich hier an (Zusammenleben der Familie, Entwicklung der Eltern, Entwicklung der Kinder, Beziehung von Eltern und Kindern, Arbeitsbeziehung, …)?

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Spannungsfelder

Unterstützung von Eltern mit Lernschwierigkeiten bewegt sich in verschiedenen Spannungsfeldern. Diese sind in den Interviews mit Eltern, die im Rahmen des Modellprojektes geführt wurden, sehr deutlich geworden. Fachkräfte in der Begleiteten Elternschaft sollten sich darüber bewusst sein, dass sie innerhalb dieser Spannungsfelder arbeiten und diese intensiv und umfassend reflektieren.

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Nähe und Distanz

Die Fachkräfte dringen in die Privatsphäre der Familien ein und bekommen Einblicke in sehr intime Bereiche des Familienlebens. Dies gilt in unterschiedlicher Ausprägung für die Unterstützung in der eigenen Wohnung, in besonderen Wohnformen und in Mutter-/Vater-Kind-Einrichtungen. Eltern schildern, dass sie diese Nähe als einengend und belastend erleben. Sie wünschen sich betreuungsfreie Zeiten, Zeit für sich, Rückzugsräume.

Während die Familien auf der einen Seite den Wunsch nach mehr Privatsphäre zum Ausdruck bringen, wünschen sich einige auf der anderen Seite eine enge, in manchen Fällen sogar eine freundschaftliche Beziehung zu den Fachkräften. Da die Familien häufig nur wenig soziale Kontakte haben, ihr soziales Netzwerk klein ist, erleben sie die Fachkräfte als „Ersatz-Familie“. Die Herausforderung für die Fachkräfte liegt darin, eine Balance zwischen emotionaler Nähe auf der einen Seite und angemessener Distanz auf der anderen Seite zu erreichen. Insbesondere im Hinblick auf die Beziehung zwischen Fachkraft und Kind ist es wichtig, dass die Fachkraft nicht die Elternrolle übernimmt. Anzeichen hierfür kann bei kleineren Kindern sein, dass diese zum Beispiel Trost bei der Fachkraft suchen und nicht bei den Eltern oder aber auch freudige Momente eher mit der Fachkraft als mit den Eltern teilen wollen. Eine tragfähige Beziehung zwischen der Familie und der Fachkraft ist Voraussetzung für die pädagogische Unterstützung. Gerät die Fachkraft jedoch zu sehr in das System der Familie, wird der professionelle Blick auf das System und die Unterstützungsbedarfe verstellt. Die Fachkraft wird Teil des Systems und übernimmt möglicherweise Aufgaben, während es eigentlich darum geht, die Autonomie der Familie zu stärken, sie zu unterstützen sich innerhalb ihres sozialen Umfelds Unterstützung zu suchen.

Reflexionsfragen* zum Spannungsfeld Nähe und Distanz
  • Wie kann ich bei der Organisation der Unterstützung den Bedürfnissen der Familien gerecht werden? Wie bringe ich den Wunsch der Familie nach selbstbestimmter Tagesgestaltung und meine eigene Arbeitszeitgestaltung in Einklang?

  • Ich bin als Fachkraft Gast im Leben und der Wohnung der Familie. Wie verhalte ich mich in dieser Rolle? Wie gelingt es mir, trotz zum Teil langjähriger Unterstützung, die notwendige Distanz aufrechtzuerhalten und keine Grenzen zu überschreiten?

  • Wie gestalte ich die persönliche Arbeitsbeziehung? Wie weit komme ich dem Bedürfnis der Eltern und Kinder nach, eine persönliche Beziehung mit mir zu pflegen? Was offenbare ich von mir? Wo muss ich eine Grenze aufgrund meiner Rolle als Fachkraft ziehen? Wo liegen meine persönlichen Grenzen?

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Hilfe und Kontrolle

Aufgabe der Fachkräfte ist es, die Eltern dabei zu unterstützen, selbstbestimmt ihre Eltern-Rolle auszufüllen. Gleichzeitig müssen sie darauf achten, dass die Bedürfnisse der Kinder im Familienleben ausreichend Berücksichtigung finden. Letzteres verbindet sich mit Aspekten von Kontrolle auf unterschiedlichen Ebenen. In den Interviews wird deutlich, dass Eltern die Unterstützung insgesamt als positiv erleben, sich andererseits jedoch auch kontrolliert und zum Teil sogar überwacht fühlen. Das Kontrollempfinden scheint im stationären Setting besonders stark. Der Einzug in eine besondere Wohnform bzw. eine Mutter-/Vater-Kind-Einrichtung erfolgt häufig nicht auf Initiative der (werdenden) Eltern selbst. Häufig gibt es in ihrem Umfeld jemanden, der Sorge hat, dass die Familie die Versorgung des Kindes ohne umfassende Unterstützung nicht gewährleisten kann. Zum Teil gibt es von Seiten des Jugendamtes klar formulierte Kontroll- oder Diagnoseaufträge. Dieses Nicht-Zutrauen trägt vermutlich mit dazu bei, dass der Kontrollaspekt als sehr stark erlebt wird. Unabhängig davon, ob ein Kontrollauftrag explizit benannt ist oder nicht, besteht die Verpflichtung des Trägers bei Gefährdung des Kindeswohls zu intervenieren und gegebenenfalls auch das Jugendamt zu informieren. Damit trotzdem eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Fachkräften und Familien aufgebaut werden kann, ist Transparenz unabdingbar.

Reflexionsfragen* zum Spannungsfeld Hilfe und Kontrolle
  • Welche Aufgaben habe ich als Fachkraft, um das Zusammenleben der Familie zu unterstützen und langfristig zu sichern?

  • In welchen Bereichen kann Kontrolle notwendig sein und warum?

  • Welche kritischen Momente gibt es im Familienleben? Wie können diese angesprochen werden? Wie können diese vermieden werden? Wann muss gegebenenfalls das Jugendamt informiert werden?

  • Wie kann gleichzeitig dem Wunsch der Eltern nach Freiheit und Selbstbestimmung Rechnung getragen werden?

Insbesondere zu Beginn der Unterstützung und bei Familien mit Neugeborenen hat Kontrolle für die Leistungserbringer und das Jugendamt einen hohen Stellenwert. Häufig kennen sie die Eltern nicht. Unabhängig davon, bringt die Geburt eines Kindes einschneidende, nicht absehbare Veränderungen mit sich. Es ist wichtig den Eltern zu verdeutlichen, dass zu Beginn die Unterstützung und auch die Kontrolle im Interesse aller Beteiligten (Kinder, Eltern und Träger/Fachkräfte) besonders intensiv ist, nach Möglichkeit aber schrittweise reduziert wird, was ebenfalls im Interesse aller Beteiligten liegt.

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Ermutigung und Bevormundung

In den Interviews schildern einige Eltern, dass sie zu eigenen Entscheidungen ermutigt werden, dass sie mitbestimmen können. Sie bekommen Hinweise von den Fachkräften, können aber selber entscheiden, ob sie diese annehmen. Manche Eltern empfinden andererseits, dass sie Sichtweisen und Werte der Fachkräfte übergestülpt bekommen. Sie erleben deren Verhalten als abwertend und direktiv.

Ermutigende Unterstützung auf Basis einer wertschätzenden, akzeptierenden Haltung bedeutet, die Eltern zu eigenen Entscheidungen zu ermutigen und ihnen die Wahl zu lassen. Fachkräfte müssen dabei eventuell aushalten, dass Eltern anders entscheiden als sie sich das als Fachkraft wünschen und es ihren eigenen Maßstäben entspricht. Voraussetzung für die Vermeidung von bevormundendem Verhalten ist die erneute Reflexion in jeder Situation. Es kann dabei sinnvoll sein, den Eltern gegenüber eigene innere Konflikte offen zu legen, wenn die eigene Sichtweise stark von der der Eltern abweicht.

Reflexionsfragen* zum Spannungsfeld Ermutigung und Bevormundung
  • Wann beziehungsweise in welchen Bereichen fällt es mir schwer, die Eltern zu eigenen Entscheidungen zu ermutigen? Warum ist das so?
  • Welche eigenen Werte und Normen spielen hier eine Rolle?
  • Wie gelingt es mir den Eltern Anregungen zu geben, ohne dass die Eltern dies als bevormundend erleben?
  • Die Eltern treffen Entscheidungen, die ich nicht gutheiße. Nehmen die Kinder akut Schaden dadurch? Wie ist das im Vergleich zu anderen Kindern?
  • Welche Ressourcen haben die Eltern? Welche positiven Entscheidungen und Verhaltensweisen der Eltern nehme ich wahr?

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Selbst- und Fremdbestimmung

Dieses Spannungsfeld spiegelt zum Teil die bereits unter Ermutigung und Bevormundung dargestellten Aspekte wider. Darüber hinaus spielen hier strukturelle Aspekte eine Rolle. Das Zusammenleben in besonderen Wohnformen und Mutter-/Vater-Kind-Einrichtungen wird von Regeln bestimmt wie zum Beispiel Essenszeiten. Viele davon sind gesetzt und können nicht von den Bewohner*innen mit ausgehandelt werden. Die Eltern werden fremdbestimmt. Auch wer in der eigenen Wohnung Unterstützung bekommt, erlebt Fremdbestimmung und muss sich hinsichtlich Anzahl, Dauer und Zeitpunkt von Terminen zum Beispiel Dienstzeiten der Fachkräfte anpassen. Die Unterstützung in der eigenen Wohnung wird jedoch meist als freier empfunden.

Reflexionsfragen* zum Spannungsfeld Selbst- und Fremdbestimmung
  • Wie kann in der Unterstützung dem Wunsch nach Selbstbestimmung, Freiheit und Autonomie Rechnung getragen werden?
  • Wann und wo mache ich persönlich die Erfahrung von Fremdbestimmung? Wie erlebe ich das? Was hilft mir Fremdbestimmung besser aushalten zu können?
  • Welchen Stellenwert hat Selbstbestimmung für mich persönlich? Warum?
  • Welche Regeln gibt es in der Einrichtung/bei dem Dienst? Warum gibt es diese Regeln? Wem nützen sie? Sind sie wirklich notwendig und warum?
  • Welche Spielräume gibt es, den Familien mehr Selbstbestimmung zu ermöglichen? Zum Beispiel auch im Hinblick des Übergangs von der Wohngruppe in die eigene Wohnung?

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Entlastung und Verselbständigung

Die Begleitete Elternschaft wird in der Regel als eine langfristige Unterstützung verstanden, die andauern kann bis Kinder erwachsen geworden sind. Ziel der Begleiteten Elternschaft ist dennoch, dass die Familien weitgehend selbständig und mit wenig bzw. ohne professionelle Unterstützung leben können. Einerseits sollen Eltern Verantwortung übernehmen und lernen, Elternaufgaben eigenständig wahrzunehmen, andererseits ist die Übernahme von Aufgaben in vielen Bereichen sinnvoll. Elternsein geht mit einer Vielzahl Anforderungen einher, die die Eltern zum Teil überfordert. Aufgaben werden übernommen und Eltern dadurch entlastet, damit sie sich auf das Wesentliche des Elternseins konzentrieren können. Hier ist es wichtig eine angemessene Balance zu finden. Zu viel Entlastung kann Unselbständigkeit zur Folge haben, zu wenig Entlastung kann zur Überforderung führen. Vor allem besondere Wohnformen und stationäre Mutter-/Vater-Kind Angebote großer Träger bieten zum Teil ein sehr breites Unterstützungsspektrum, das mit Bedingungen des Lebens außerhalb der Einrichtung nicht übereinstimmt. Dies kann zeitweise sinnvoll sein, sollte aber insbesondere in Bezug auf den Übergang zum Leben in der eigenen Wohnung reflektiert werden.

Reflexionsfragen* zum Spannungsfeld Entlastung und Verselbständigung
  • Sehe ich Anzeichen von Überforderung bei den Eltern? Woran erkenne ich diese? Sind es einzelne Aufgaben, mit denen die Eltern Schwierigkeiten haben, weil ihnen zum Beispiel die notwendigen Fähigkeiten fehlen?
  • Können die Eltern die fehlenden Fähigkeiten lernen oder führt dies zu Überforderung?
  • Ist es die Vielzahl von Aufgaben, die zu einer generellen Überforderung führt?
  • Welche Aufgaben müssen von anderen Personen übernommen werden, um fehlende Fähigkeiten zu kompensieren?
  • Welche Aufgaben können übernommen werden, um die Eltern zu entlasten?
  • Ist dies vorübergehend oder auf Dauer notwendig?
  • Wer außer den Fachkräften könnte dies übernehmen?
*Die Reflexionsfragen richten sich in erster Linie an Fachkräfte. In vielen Fällen kann es sinnvoll sein, diese gemeinsam mit den Eltern zu reflektieren.

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Literaturangaben

Nentwig-Gesemann, Iris; Fröhlich-Gildhoff, Klaus; Harms, Henriette; Richter, Sandra (2011)

Professionelle Haltung – Identität der Fachkraft für die Arbeit mit Kindern in den ersten drei Lebensjahren. Eine Expertise der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF)